Umweltstation Freilandmuseum Oberpfalz
Kurzportrait
Träger
Bezirk Oberpfalz
Profil
Das Freilandmuseum Oberpfalz ist ein wichtiger Ort der außerschulischen Bildung in der Region. Die Zielsetzung wird vom inhaltlichen Dreiklang „Mensch – Natur – Kultur“ bestimmt. Umweltbildung nimmt einen zentralen Raum ein. Die Erforschung, Dokumentation und Vermittlung der Kulturgeschichte des ländlichen Raums und Umweltgeschichte bedingen sich gegenseitig und werden, wo immer möglich, als Einheit betrachtet und behandelt. Menschen der Region und Gästen aus dem In- und Ausland unterschiedliche sozialer Schichten und Grundeinstellungen erhalten zielgruppenorientierte, ausdifferenzierte Angebote aus dem Kontext von kultureller Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Dabei wird eine große Methodenvielfalt angewandt.
Ein ganzheitlicher Vermittlungsansatz, partizipative Methoden und Lernen mit allen Sinnen stehen im Vordergrund. Der Erwerb von Kompetenzen ist ein wichtiges Ziel der Vermittlungsarbeit. Die Bildungsangebote fördern die Fähigkeit und Bereitschaft des Einzelnen zum reflektierten Umgang mit den natürlichen Ressourcen, sie sorgen für Verständnis für ökologische und ökonomische Zusammenhänge und sie geben Einblicke in historische und aktuelle Entwicklungen. Das Freilandmuseum ist ein Ort des sozialen Miteinanders und Wohlfühlens. Begegnungen finden auf Augenhöhe statt. Lebenslanges Lernen und die Vermittlung eines ganzheitlichen Bildes von Vergangenheit und Gegenwart mit seinen drängenden umweltpolitischen Fragen sind zentrale Leitsätze. Kurse, Veranstaltungsreihen, Dauer- und Wechselausstellungen sowie das regelmäßig stattfindende Symposium „Heimat, deine Bauten“ machen das Freilandmuseum zu einem Ort des gesellschaftlichen Diskurses.
Als Sitz des MuseumsForums Oberpfalz ist es gemeinsam mit der Kultur- und Heimatpflege des Bezirks die zentrale Plattform für Austausch und Fortbildung in der Oberpfalz.
Geschichte
Das Freilandmuseum Oberpfalz entwickelte sich seit 1961 in Perschen und in Neusath zum kulturellen Gedächtnis der Oberpfalz. Sammeln und Bewahren, Forschen und Vermitteln sind Kernaufgaben der Einrichtung. Vergangenes Leben, Wohnen und Arbeiten in der ländlichen Region werden hier ganzheitlich erfahrbar. Die historischen Anwesen wurden so wiederaufgebaut, dass die ursprünglich vorhandene Einbettung in historische Dorf- und Flurformen sowie in vernetzte Ökosysteme nachvollziehbar ist. So entstand eine einzigartige Biodiversität auf dem 33 ha großen Gelände. Dauer- und Wechselausstellungen, am einstigen bäuerlichen Jahreslauf und an der Vegetationsperiode orientierte Veranstaltungen und Feste, Vorträge, Seminare, Kurse, Schulklassen- und Kinderferienprogramme ziehen jährlich rund 50.000 Besucherinnen und Besucher an. 2018 erhielt es als erstes und bislang einziges Freilandmuseum den Status Umweltstation zuerkannt.
Vermittlungsschwerpunkte
Die Themen der Vermittlung umfassen das gesamte Leben, Wohnen und Arbeiten in der ländlichen Oberpfalz der vergangenen 200 Jahre. Ausgehend davon werden in allen Bereichen Beziehungen zu aktuellen Fragen und Entwicklungen der Gegenwart hergestellt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf natur- und umweltpädagogischen Angeboten.
- Lebensraum Wiese, Hecke, Wasser, Acker, Streuobstwiese, Wald
- Sammeln, Bewahren und Erforschen von Kulturgütern
- Bewirtschaftungssysteme
- Baumaterial, Bautraditionen, Bautechniken
- Soziale Schichtung auf dem Dorf
- Geschichte des Landhandels
- Flachs und Wolle, Entstehung und Verwendung
- Teichwirtschaft in der Oberpfalz
- Wassernutzung, Wasserkraft, erneuerbare Energien
- Wald. Nutzungsformen und Bedeutung der Ressource Holz
- Regionaltypische Tierrassen
- Gefährdete Obst- und Gemüsearten und -sorten
Stationen
- „Projekt zur Ansiedlung und zum Schutz charakteristischer bzw. gefährdeter
Pflanzengesellschaften (Ruderal-, Ackerwildkraut-, Hecken-, Wald-, Feucht- und
Grünlandgesellschaften, Streuobstbestände) und entsprechender
Tierlebensgemeinschaften, gefördert von der Regierung der Oberpfalz (seit 1988).
- Austragungsort der Weltwasserwoche (seit 1999). An 18 Stationen werden Kinder und
Jugendliche aus der ganzen Oberpfalz an die Bedeutung des Wassers und
schonenden Umgang mit Ressourcen herangeführt.
- Träger des Qualitätssiegels Umweltbildung.bayern (seit 2006) und Etablierung als
wichtiger Ort der außerschulischen kulturellen Bildung und Bildung für nachhaltige
Entwicklung (BNE).
- Intensivierungsphase der Umweltbildung (2017, 2018).
- Staatliche anerkannte Umweltstation (2018).
- Neue Dauerausstellung „Das richtige Holz“ zur historischen und gegenwärtigen
Waldnutzung, gefördert vom Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft,
Ernährung und Forsten (2019).
- Das Freilandmuseum ist vertreten auf der Web-App MUSbi: Lehrkräfte aller Schularten
finden hier das passende, lehrplanorientierte Schulklassenprogramm mit hohem
pädagogischem Qualitätsanspruch. www.musbi.de (2019).
- Umbenennung in Freilandmuseum Oberpfalz (2020).
- Neu konzipierte Geländebeschilderung (Förderung von EFRE), mit besonderer
Akzentuierung der Museumsthemen „Mensch – Natur – Kultur“ (2020).
- Erstmals Durchführung der Virtuellen Weltwasserwoche mit Kooperationspartnern wie
Landkreis Schwandorf und Oberpfälzer Wasserwirtschaftsämtern. (2021).
Impressionen
Willkommen zum virtuellen Museumsrundgang! Hier geht’s los:
Rundgang