BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IN BAYERN


Pilotprojekt „Fortbildung von Hochschuldozierenden und Seminarlehrkräften der Lehrerbildung in BNE in Bayern“


Mit insgesamt 40 an Hochschulen, neun für Lehramtsseminare und drei für Schulleitungen durchgeführten Fortbildungen konnte das Pilotprojekt „Fortbildung von Hochschuldozierenden und Seminarlehrkräften der Lehrerbildung in BNE in Bayern“ Zum 31.08.2021 erfolgreich abgeschlossen werden.

Im Projekt wurde, aufbauend auf ein für BNE adaptiertes Modell der Professionellen Handlungskompetenz ein Kompetenzmodell zur Vermittlung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) entwickelt. Aufbauend darauf erarbeitete und evaluierte das Projektteam der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KUE) unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Ingrid Hemmer entsprechende Fortbildungseinheiten für Hochschuldozierende und Seminarlehrkräfte.

Für den Bereich der Universtäten gelang es durch das Einbringen der Fortbildung in das hochschuldidaktischen Regelzertifikatsprogramms ProfiLehrePlus bis zum Ende 2020 gut, BNE flächendeckend in die erste Phase der Lehrerausbildung in Bayern einfließen zu lassen. Da das Zertifikatsprogramm seit Ende 2020 nicht mehr zentral organisiert wird und es keine Fortbildungsverpflichtung an den Universitäten gibt, gestaltet sich die Fortführung der Fortbildungen an den Hochschuldidaktikzentren schwierig. An den Hochschulen für angewandte Wissenschaften besteht eine Fortbildungsverpflichtung und eine zentrale Organisation. Hier gibt es derzeit eine Initiative, eine BNE-Fortbildung zu verankern.

Parallel zum Hochschulbereich zielte die Fortbildung von Seminarlehrkräften darauf ab, die zur Förderung von BNE notwendigen Kompetenzen auch in der zweiten Phase der Lehrerbildung zu etablieren. Im schon laufenden Projekt ergab sich darüber hinaus die Möglichkeit, an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalmanagement Dillingen einen Beitrag bei der Fortbildung von Schulleitungen einzubringen, der vor allem den Whole-Institution-Approach bzw. den Whole-School-Approach in den Focus nahm.
Das Kompetenzmodell und die Fortbildungseinheiten wurden im ersten Schritt vom Projektteam der KUE erarbeitet, danach auf Basis des Feedbacks aus zwei u. a. mit externen Experten besetzten Workshops und den Rückmeldungen aus den Durchführungen weiterentwickelt.

Im Januar 2020 fand, angebunden an das 14. Treffen des Netzwerks „Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern“, eine Fachtagung zur Vorstellung und Diskussion der bis dahin vorliegenden Erkenntnisse aus dem Projekt statt.

Pandemiebedingt in Form einer digitalen Veranstaltung fand die Abschlusspräsentation am 22.07.2021 die Abschlusspräsentation statt. Diese diente dem Projektteam der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt dazu, sich - wie schon mehrmals im Projekt geschehen - abschließend das Feedback von externen Experten zu den erarbeiteten Ergebnissen einzuholen und für die strukturelle Implementierung von BNE in die Hochschullehre und die Lehrer- sowie Schulleitungsausbildung zu werben.
An der Veranstaltung nahmen Vertreter vieler Bayerischer Hochschulen, die zu BNE oder zur Pädagogik und Fachdidaktik forschen, Vertreter der Hochschuldidaktik-Zentren, Vertreter der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalmanagement Dillingen, des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung sowie Vertreter aus der außerschulischen Bildung für nachhaltigen Entwicklung und Umweltbildung teil.

Von den insgesamt 40 an Hochschulen durchgeführten Fortbildungsmodulen konnten 19 Module mit 183 Teilnehmenden - pandemiebedingt neun in Präsenz- und zehn in Digitalversion durchgeführte - auf ihre Wirksamkeit hin quantitativ evaluiert werden. Die Ergebnisse zeigten, dass das Professionswissen der Teilnehmenden zu Beginn der Fortbildung eher gering bis mäßig, Selbstwirksamkeit und v.a. Motivation dagegen relativ hoch war. Durch die Fortbildung konnte das Professionswissen, insbesondere das Konzeptwissen signifikant gesteigert werden. Auch die Selbstwirksamkeitserwartung, BNE in die Lehre integrieren zu können, konnte signifikant gesteigert werden. Aufgrund der Pandemie ergab sich beim BNE-Basismodul auch ein empirischer Vergleich zwischen den beiden Lehrformaten Präsenzversion und Digitalversion. Beide Lehrformate, erwiesen sich als gleichermaßen wirksam.

Eine systematische Evaluation zur Wirkung der Fortbildungen im Seminarbereich und Schulleitungsbereich war dagegen leider nicht möglich. Die Fortbildungen waren zu unterschiedlich hinsichtlich der jeweiligen Schulart, für die sie angeboten wurden, des zur Verfügung stehenden Zeitrahmens und der inhaltlichen Schwerpunkte.
Der Abschlussbericht zum Projekt steht der Öffentlichkeit auf der Projektseite der KUE zur Verfügung.

Teamfoto Lindau
Projekt-Team der Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt (von links) Projektmitarbeiterin Anna Peitz, Mitarbeiterin am Lehrstuhl Didaktik der Geographie, Ina Limmer, Projektleitung Frau Prof. Dr. Ingrid Hemmer, Projektmitarbeiter Christoph Koch, ehem. Projektmitarbeiterin Marie Döpke, Lehrstuhlinhaberin Didaktik der Geographie, Prof. Dr. Anne Lindau
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