BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IN BAYERN

Geschichte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Nachhaltigkeit

Von einem Prinzip der Forstwirtschaft hat sich Nachhaltigkeit zu einem Leitbild für die Weltgemeinschaft des 21. Jahrhundert entwickelt. Der Kerngedanke: Auf lange Sicht dürfen wir nicht auf Kosten der Menschen in anderen Regionen der Erde oder zukünftiger Generationen leben.
Schlage nur so viel Holz, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen kann - so formulierte Hans-Karl von Carlowitz 1713 als erster das Prinzip der Nachhaltigkeit in seinem Buch über die Ökonomie der Waldkultur „Silvicultura oeconomica“.
Seit dieser ersten Definition hat sich der Begriff der Nachhaltigkeit weiterentwickelt und geht längst über einen reinen Umweltbegriff hinaus.

„Nachhaltige Entwicklung“ (sustainable development) ist seit der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED) in Rio de Janeiro (1992) zum Leitbild internationaler und nationaler Umweltpolitik geworden.

 

Das Prinzip der Nachhaltigkeit basiert auf der Erkenntnis, dass Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur sich gegenseitig beeinflussen: Es wird langfristig keinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt ohne eine intakte Umwelt geben. Ebenso wenig wird es gelingen, die Umwelt effektiv zu schützen, wenn Menschen um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen müssen. Dabei stellt das Prinzip der Nachhaltigkeit die Generationengerechtigkeit wie auch die Globale Gerechtigkeit in den Vordergrund. Um die Prinzipen einhalten zu können, versuchen Personen, Unternehmen und Staaten ihr Handeln so auszurichten, dass ihre Aktivitäten zu keiner Benachteiligung von anderen Menschen auf der Welt zur Folge haben, alle Menschen ein gutes Leben führen können und auch zukünftige Generationen dieselben Lebensvoraussetzungen haben. .


Schon seit den 1970 Jahren ist Umweltbildung, damals noch Umwelterziehung in Deutschland eine pädagogische Ausprägung, die insbesondere in der außerschulischen Bildung ihre Wurzeln hat. Dabei gab und gibt es unzählige Konzepte.


Spätestens Anfang der 2000’er Jahre erfasste die Umweltbildung nicht mehr nur Aspekte der Umwelt, sondern nahm auch Elemente des Globalen Lernens, der Friedenspädagogik und der kulturellen Pädagogik mit auf. Die Umweltbildung entwickelte sich immer mehr in Richtung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) weiter.


Mit der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (2005-2014) haben sich die Vereinten Nationen dazu verpflichtet, die Prinzipien der Nachhaltigkeit in ihren Bildungssystemen zu verankern. Nach Ablauf der UN-Dekade schloss sich das Weltaktionsprogramm (2015-2020) an, dass darauf abzielt, langfristig eine systemische Veränderung des Bildungssystems zu bewirken und Bildung für nachhaltige Entwicklung vom Projekt in die Struktur zu bringen. Es leistet einen wesentlichen Beitrag zur Agenda 2030, die im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde und die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung – die Sustainable Development Goals (SDGs) – umfasst.


Mit der Agenda 2030 verfolgen die Vereinten Nationen ein Ziel: Gesellschaften weltweit leben friedlich und nachhaltig zusammen. Nachhaltige Entwicklung braucht dazu gesellschaftlichen Wandel. Um dies zu erreichen, ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) essentiell.


Nach fünf erfolgreichen Jahren UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE startet die UNESCO 2020 mit ihrem neuen Programm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs“ – kurz „ESD for 2030“. Wie die Agenda läuft auch „ESD for 2030“ bis 2030. Ähnlich wie in den Vorgängerprogrammen, soll auch hier eine starke Verknüpfung von verschiedensten Partner für BNE erfolgen. Die SDGs sollen in der außerschulischen Bildung und in den schulischen Lehrplänen verankert werden.

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